Also, das Huhn: Es lässt sich leicht in Massen halten, kann schon nach kurzer Zeit geschlachtet und dann unkompliziert verarbeitet werden. Da beim Huhn die Generationen schneller wechseln als z.B. bei Rind oder Schwein kann das "Wunschtier", welches viel frisst, rasch wächst und dabei optimal Fleisch ansetzt, vergleichsweise schnell herbeigezüchtet werden. Wenn aber 5.000 Hühner auf 2.000m² zusammengepfercht sind kann man sich vorstellen, dass da auch schnell mal eins krank wird, daher werden die Medikamente eben vorsorglich ins Futter gemischt. Und da will einem die Werbung noch immer suggerieren, Hühnerprodukte seien so unglaublich gesund (weil fettarm, als wäre das das einzige Kriterium). Guten Appetit?
Einkaufen
Am besten kauft man ein ganzes Huhn einer langsamwachsenden Rasse, welches zu Lebzeiten frische Luft genießen konnte und mit Körnern gefüttert wurde. Idealerweise ist es in der näheren Umgebung aufgewachsen und gestorben und hat zwischen beiden Zuständen nicht mehr Zeit als nötig im Transporter verbracht. Ein ganzes Huhn ist zu viel? Dann einfach Besuch einladen oder zwei Tage vom Huhn essen. Erste Anlaufstelle um ein eben solches Huhn zu ergattern ist für uns der Wochenmarkt. Sicherlich bekommt man nicht überall ein Huhn mit dem Label Rouge, aber einen Stand der ehemals freilaufendes Geflügel im Angebot hat sollte zu finden sein. Klar ist das ein wenig teurer als das eingeschweißte Industriehuhn aus der Tiefkühltruhe oder das Gehäcksel von Kentucky Fried Chicken. Aber 1.) spielt man so keinen monopolistischen Zuchtunternehmen in die Hände 2.) wird verhindert, dass der "Hühnerabfall" (das ist dieser Tage leider eigentlich fast alles vom Huhn außer die Brust) billigst in Entwicklungsländer exportiert wird und dort die Märkte schädigt und 3.) schmeckt es einfach besser, nicht nur weil man weiß, dass das Tier seine Tage nicht ausschließlich in Agonie verlebt hat.
Die Haut vom Huhn sollte trocken sein. Das lässt erkennen, dass das Tier nach der Schlachtung nicht wassergekült wurde.Wer mehr wissen will liest vielleicht einfach mal hier, hier oder hier noch etwas über die "globale Hühnerwirtschaft" und den "industriellen Missbrauch von Hühnern". Die Lust auf eine günstige Hähnchenbrust vergeht einem da eigentlich von ganz alleine.
Aufheben
Das Salmonellen in Geflügel zu Problemen für den Verbraucher werden können sollte bekannt sein. Hühner gelangen im Normalfall 1-2 Tage nach der Schlachtung in den Verkauf. Daheim angekommen sollte man das Huhn aus der Verpackung nehmen und in ein gut schließendes Behältnis (Tüte oder Box) umlegen. Im Kühlschrank ist über dem Gemüsefach der richtige Platz, hier kann das Huhn bis zum Verzehr noch maximal 3-4 Tage gelagert werden.Zubereiten
Ein Huhn wiegt zumeist 1,5-2 kg und reicht damit für ca. 4-5 Personen. Ein kleineres Huhn mit nur 1-1,2 kg reicht für 2-3 Esser. Ohne Probleme kann man aus den Resten eines geschmorten oder gebratenen Huhns am nächsten Tag noch was leckeres zaubern. Klar kann man das Huhn auch zerteilen und verschiedene Rezepte damit zubereiten, das erste mit der Hühnerbrust, das zweite mit Flügeln und Beinen.
Vor der Zubereitung das Huhn unter fließendem kalten Wasser abspülen und trocken tupfen. Alles, was mit dem rohen Huhn in Berührung kommt gründlich reinigen, vorallem die eigenen Hände und das Brett.
Genießen
Wer glaubt, zum Hühn passt nur ein leichter Weißwein liegt falsch. Je nach Zubereitung kann es zum Huhn auch gerne ein schwerer Roter sein. Hmmm, ich glaube, hier gibt es bald Coq au vin.Ein erstes Hühnerrezept haben wir schon online. Weitere werden folgen. Und wem das nun zuviel ernsthafte Information zum Huhn war der sollte hier weiter lesen. ;-)
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