So ein Kürbis ist eine praktische Angelegenheit, vielseitig verwendbar und gut lagerfähig. Oftmals wird zum Hokkaido gegriffen, weil man den nicht schälen muss und Mensch ja faul ist. Mir schmeckt der Butternut aber viel besser und aus einem stattlichen Exemplar haben wir zuletzt gleich drei verschiedene Gerichte gezaubert. Die Schale des Butternut ist so dünn und der Kürbis in seiner Form so beschaffen, dass man nicht umständlich mit einem großen Messer hantieren muss, sondern das gute Stück einfach mit einem Sparschäler bearbeiten kann. Das Schälen macht dann nicht viel mehr Arbeit, als bei einer Kartoffel.
Viel mehr genervt hat -mal wieder-, dass wir keine Küchenmaschine besitzen. Das Gemüse für Pastinaken-Kürbis-Küchlein zu raspeln war dann doch eine zeitraubende Angelegenheit. Natürlich könnten wir uns so ein Gerät einfach kaufen. Leider enthält der Titel dieses Blogs aber eine bittere Wahrheit: Die Küche ist bescheiden (also klein) und es ist gar kein Platz vorhanden, um so ein ausladendes Gerät noch irgendwo hinzuquetschen. Ansonsten besäßen wir nämlich auch noch eine Eismaschine, ein Waffeleisen, eine Friteuse, ein Fondue-Set, einen Racelette-Grill, ein großes Bowle-Gefäß, einen zweiten Ofen usw. usf. Lauter Dinge, die man eigentlich nicht wirklich dringend braucht... außer dem zweiten Ofen, der wäre wichtig! Aber zurück zum Handwerk: Die Dinger sind ganz lecker und passen gut zum dazu empfohlenen Joghurt-Dill-Dip. Sie sind aber wiederum nicht SO lecker, dass sich die Mühe mit der Raspelei lohnt. Ich sag mal so, das Arbeitsaufwand-Genuß-Verhältnis stimmt nicht ganz. Sollten wir irgendwann umziehen und dann Platz für mehr unnütze Küchengerätschaften vorhanden sein ziehe ich vielleicht in Erwägung, mit solcherlei Rösti nochmal herum zu experimentieren.
Das nächste Stück Kürbis wanderte auch in die Pfanne als Kartoffel-Kürbis-Pfannkuchen. Geschmacklich für mich echt eine Entdeckung und vier Sterne wert, leider stützt die Konsistens den Geschmack nicht gerade. Egal, wie man es anstellte, die Dinger waren innen einfach immer matschig. Dicke Notiz im Kochbuch: Kartoffeln und Kürbis erst ordentlich ausdampfen bzw. ganz abkühlen lassen, bevor sie in den Teig wandern. Gefreut habe ich mich aber über den einfachen und scheinbar immer passenden Einsatz von Harissa. Als wir das Zeug für ein Rezept gekauft haben dachte ich, der Rest würde lange lange im Kühlschrank schmachten, um dann doch in den Müll zu wandern. Sowas mißfällt mir ja eigentlich grundsätzlich. Statt dessen aber ist dies nun ein gerne genommenes Würzmittel für scharfe Joghurt-Dips zu vielen Gelegenheiten, so auch hier. Den Pfannkuchen hat's nichts genutzt. Insgesamt eher kein Rezept zum Nochmal-machen.
Der Kürbis-Rest ist dann in eine "Rumfort"-Suppe gewandert.
Mal wieder beruflich in der Stadt und spontan bei uns reingeschneit kam meine Cousine Vivian in den Genuß von Lachs mit Kräutern. Der Titel verrät es nicht aber die Kräuter stecken in einer guten Vinaigrette. Dazu gab's Kartoffelpüree und Salat mit frischem Spinat. Mal wieder Lachs, mal wieder lecker. Wir sind dahingehend aber verwöhnt und einfach nicht ganz zufrieden zu stellen, wenn der Lachs nicht confiert ist. Nur confiert wird er nämlich maximal saftig. Nichts desto trotz hat sich unsere Versuchsreihe schon bewährt, denn die erste Fuhre Lachs war mit dem Garpunkt ziemlich nah an perfekt, als sie nach sieben Minuten im zugetackerten Pergament-Tütchen aus dem Ofen kam. Die zweite Fuhre war dann leider schon über den Punkt. Beim nächsten Mal schieben wir die einfach erst später hinein - Problem gelöst. Bei uns gab's drei Sterne und einen symbolischen Extra-Stern kann man sich noch dazu denken für ein gutes Arbeitsaufwand-Genuß-Verhältnis.
Bei meiner Essensplanung hatte ich ganz vergessen, dass diese Woche eigentlich noch ein kulinarischer Kurzurlaub in Mexiko anstand. Unsere zeitweilig in den Staaten verbleibenden Freunde haben uns nämlich nicht nur Ihre Kochbücher geliehen, sondern auch diverse Zutaten vermacht (dickes DANKE!), darunter auch ein Glas Mole aus Mexiko. Mit wem könnte man dies besser kochen, als mit meiner Freundin Katrin? Dank mehrfacher und längerer Aufenthalte in Mexiko konnte sie nicht nur die beiliegende Anleitung übersetzen (die war na klar in Spanisch, das können wir leider nicht), sondern aus eigener Erfahrung auch weitere Instruktionen zur korrekten Zubereitung beisteuern. Diesmal also Kochkurs daheim bei uns. Wirklich schwierig ist das eigentlich nicht, dafür aber doppelt lecker. Man nehme: Tortillas, in leicht gesalzenem Wasser gekochtes Hühnerfleisch, angebratene Bananen, frischen Koriander und Mole. Fleisch zerrupfen und mit der Mole mischen und dann zusammen mit Bananen und Koriander in die Tortillas einwickeln. Die Tortillas hab' ich allerdings versaut: zu viel gequatscht und im Ofen vergessen. Da waren sie ruck-zuck knusprig und mit Einrollen war auch nichts mehr. Wie war das mit Frauen und Multitasking....?? Eindeutig verbesserungswürdig und zum unbedingt wieder essen.
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