Aber nun von Beginn an:
Vorspeise - Petersilienwurzelsuppe
Die Petersilienwurzel kann kaum was dafür, ebensowenig Zwiebel, Kartoffel, Sahne oder Thymian aber diese Suppe war mir ein Graus. Geschmeckt hat sie nämlich hauptsächlich nach Speck, der mit dem Gemüse angebraten und später mit pürriert wird. Gekrönt wird die Suppe dann von knusprigem Pancetta, was geschmacklich in die gleiche Richtung schlägt und mich auch nicht begeistern konnte. Pfui bah bah, von mir einen, von Michael noch zwei Sterne.
Hauptgang - Burgundischer Rinderschmorbraten mit Kartoffeln und Schalotten-Möhrengemüse
Das Spicken des Bratens mit Speckstreifen war schon die erste Hürde. Unsere Versuche, mit der extra erstandenen Spicknadel Speckstreifen durch das feine Schmorfleisch zu ziehen, waren nicht von Erfolg gekrönt. Erst ging die Nadel nicht rein, dann nicht wieder raus und so haben wir irgendwann entschieden, dass der Braten auch ohne auskommen muss. Über Nacht wurde er ausgiebig in Rotwein mit Allerlei mariniert und wanderte nach einer Runde in der Pfanne für 4,5 Stunden in den 110 Grad heißen Ofen. Das justieren der Temperatur mit Hilfe eines Backofeninnenthermometers war die zweite knifflige Aufgabe. Die Einstellung am Ofen war zuletzt bei 160° während das Innenthermometer sich bei 110° eingependelt hatte, zu Beginn war der Ofen innen aber durchaus schon auf 150° hochgeschossen, obwohl außen nur 120° eingestellt waren. Kann da nicht mal jemand was Schlaues erfinden??
Aus dem Schmorsud hat Michael eine gar köstliche Sauce kredenzt, Kartoffeln und Gemüse waren keine große Schwierigkeit und so saßen wir dann schon leicht derangiert in der chaotisch versauten Küche und waren natürlich -ganz perfektionistisch- nicht ganz zufrieden. Ob's an dem fehlenden Speck oder der Temperatur lag wissen wir nicht. Der Braten war zwar lecker und aromatisch, auch nicht trocken aber etwas fest und ließ sich keinesfalls -so wie im Kochbuch angekündigt- fast mit dem Löffel essen. Den Rest haben wir am nächsten Tag nochmals ne Stunde geschmort und hatten den Eindruck, es hätte ihm hinsichtlich der Konsistenz ganz gut getan. Aus den letzten Bratenresten haben wir einen weiteren Tag später noch ein Rumfort-Gratin gebastelt, sehr lecker!
Dessert - Orangen-Gratin
Denkbar einfach und denkbar lecker, noch nicht ganz perfekt aber mit viel Potential! Die Orangenscheiben (am besten kleine Blutorangen) werden eine Stunde mit Grand Marnier und Zucker mariniert, anschließend mit geschlagener Sahne eingepackt und im heißen Ofen gratiniert. Das Ganze dann mit gehackten Pistazien bestreuen und sofort genießen. Die Sahne wird beim Gratinieren freilich sofort wieder flüssig, da hat auch das Unterschlagen eines Eigelbes nichts genutzt. Für den nächsten Versuch werden wir andere Förmchen nehmen und mehrere Schichten legen, so bleibt zumindest die untere Schicht Sahne noch fest und auch die unterste Orangenscheibe noch kalt. Spannend ist das Ganze nämlich nicht zuletzt, weil Kaltes und Warmes gleichzeitig in den Mund wandert.
Weiterhin war auf unserem Tisch:
- Wintergemüse-Eintopf
- Lasagne rapide
- Tomaten-Lauch-Tarte
- RoteBete-Tarte
- Kartoffel-Sellerie-Gratin (oben erwähntes Rumfort-Gratin mit Bratenresten)
Danke an alle, die unser kulinarisches Treiben im vergangenen Jahr hier verfolgt haben, uns auf die eine oder andere Weise konstruktives Feedback gegeben oder gar gelobt haben. Die Liste der "Follower" (was ein blödes Wort) scheint noch kurz zu sein, aber die Anzahl der Seitenbesuche deutet stark darauf hin, dass ich das alles hier nicht nur fürs Datennirvana schreibe. Das ist schön und freut uns sehr!
Bleibt noch, einen schönen Jahreswechsel zu wünschen! Euch allen also eine rauschende Nacht in angenehmer Gesellschaft und einen katerfreien Neujahrstag.
Foto von http://www.muenster4life.de/
mmmmh....lecker!
AntwortenLöschenVielleicht hast du ja Lust, dein Rezept in meinen Topfgucker einzutragen?
http://fraukskleinewelt.blogspot.de/2013/01/186-topfgucker-113.html
liebe Grüße
Alex
Hey Alex,
Löschengerne tragen wir eines unserer Rezepte bei Dir ein. Hast Du ein bestimmtes im Sinn?
Liebe Grüße,
Rebekka