Wir haben diese Woche in der Küche nicht nur viel gearbeitet sondern auch viel experimentiert. Sie daher mal als unser kleines Labor zu bezeichnen, liegt daher mehr als nah. Gibt's im Kochen eigentlich einen Nobel-Preis?
Zunächst haben wir in der vergangenen Woche ein Rezept nachgeholt und zwar Orientalische Linsen-Kokos-Tarte mit Kreuzkümmel und Kardamom. Der Mürbeteig wird hier mit gemahlenen Erdnüssen gemacht und auch sonst klang alles spannend und schmackhaft. Was wir nachher im Kochbuch notierten war "Niemals wieder kochen!" Eigentlich bin ich kein Kokos-Fan, aber die gerösteten Kokos-Chips oben drauf waren hier noch das Leckerste. Mit gutem Willen haben wir diesem trockenen Gedöns noch einen Stern verliehen.
Weiter ging's mit Harissa-Gnocchi mit Mohnbutter. Die Zubereitung hat unsere Küche in ein wahres Schlachtfeld verwandelt. Alles war mit Utensilien vollgestellt und außerdem voller Mehl oder Teigreste. Auch wenn die Gnocchi mit der Mohnbutter nicht schlecht schmeckten ist es uns nicht gelungen, die 4 Personen-Portion aufzuessen, wie das normalerweise der Fall ist. Gut, dass wir einen Teil der Gnocchi zurück gehalten hatten und so konnten wir diese am nächsten Tag frisch gemacht in einer Variation mit einer schönen Tomatensauce genießen. Schadet also nichts, ein paar mehr herzustellen.
Mindestens ebenso viel Arbeit machten die Arabischen Kohlrouladen. Hier wird eine Mischung aus Bulgur und Lammhack mit allerlei frischen Kräutern gemischt und in ein Weißkohlblatt gewickelt. Das ganze zieht dann in Tomatensauce gar und schmeckt ausgezeichnet! Statt Lamm kann auch Hühnchen oder Rind verwendet werden und auch eine vegetarische Variante mit mehr Bulgur und einem zusätzlichen Ei können wir uns sehr gut vorstellen. Statt des steifen Weißkohls weichen wir beim nächsten Mal aber vielleicht auf Wirsing aus. Drei Sternchen mit Potential auf mehr!
Als nächstes standen die Spitzkohltörtchen mit Kartoffelcroûtons auf dem Plan. Klingt nach Aufwand und sieht am Ende auch echt beeindruckend aus, ist aber eigentlich ganz simpel zu machen. Zum Anrichten braucht es einen kleinen Stahlring und das war's auch schon. ;-) Die kleinen Kartoffelwürfel werden in Butterschmalz kross gebraten und gekrönt wird das Ganze durch karamellisierte Cashew-Kerne. Dazu gibt's noch einen Dip aus Sauerrahm und Limettensaft, der den Kohl ganz herrlich erfrischt.
Zu guter Letzt kochten wir ein Polentagratin mit Ziegenkäse, dies wird vor dem Backen mit einer durch Lavendelblüten aromatisierten Butter bestrichen. Experimentierfreudig wie wir sind, hatten wir nicht nur Postelein-Salat dazu kredenzt (lecker!) sondern auch noch versucht, ein passendes Lavendelblüten-Dressing zu stricken. Daran muss noch gefeilt werden. Es war durchaus interessant aber etwas zu blumig geraten. Das Gratin hingegen war wunderbar und am nächsten Tag sogar noch besser (weil die Polenta dann weitaus schnittfester ist).
Zu meiner großen Freude haben wir außerdem zwei neue Kochbücher am Start, die beim ersten Stöbern schon viel versprechen. Rezepte, Rezepte und kein Ende! Ich glaube, ich muss mindestens 101 werden, um alles zu testen, was es auf dieser Welt zu probieren gibt! Schöne Aussichten, wie ich finde. :-)
P.S.
Endlich online das Rezept für die Blutorangen-Tarte! Bitte berichtet mir, wie das Rezept ggf. in der Schnellvarinate ohne das Getöse um den Teig gelingt.
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