Freitag, 21. Juni 2013

Auf der Jagd nach Brunnenkresse

Eine Wochenbesprechung bin ich euch noch schuldig, und hier kommt sie auch endlich.
 
Nachdem wir von dem Pistazienpesto so begeistert waren, haben wir uns auch von einem Pistazienrisotto mit gebratener Rotbarbe einiges versprochen. Die Erwartungen wurden... nunja... nicht ganz erfüllt. *hüstel* Dabei klang das alles so spannend: Safranfäden, Fenchelsamen, Lavendelblüten, Vanilleschote, Orangen-Abrieb und eben Pistazien und das alles in einem Risotto. Hm? Wer wäre da nicht neugierig? Ich kann euch aber versichern, wer dieses Rezept nicht getestet hat, hat nicht viel verpasst. Vielleicht trifft hier der alte Spruch "Weniger ist mehr". Unser Fall war es jedenfalls nicht.
Die Rotbarbe war nicht schlecht, aber auch kein Augenöffner. Sämtliche Rotbarben dieses Planeten sind nun also vor uns sicher.



Viiiiiel besser war da das wöchentliche Spargel-Experiment: Linsensalat mit grünem Spargel und Brunnenkresse. Die erste Hürde war genommen, als ich die Kresse endlich ergattert hatte. Herje, da hat man schon einen wunderbar ausufernden Wochenmarkt in der Stadt und dann bekommt man an drei Ständen gesagt:
"Brunnenkresse? Ja, sonst immer, aber heute gerade nicht." 
Bäh! Also musste es ein Ausflug zum Kräuterhof sein. Nagut, und es ist ja auch wirklich schön da und es riecht so gut. An jeder Ecke ein anderer Duft. Herrlich!

Ich finde, der Ausflug hat sich gelohnt. Zwar ist die Brunnenkresse kein so intensiv schmeckendes Gewächs wie Lavendel oder Thymian, aber mir gefiel die vornehme Zurückhaltung an dieser Stelle sowieso viel besser. Wer keine Lust auf eine wilde Jagd nach dem einen Kraut hat, kann alternativ Basilikum verwenden.

Aber nun zum eigentlichen Rezept. Der Salat besteht aus grünen Linsen, blanchiertem Spargel und Pecorino. Das Dressing ist eine richtig kräftig grüne, dickflüssige Pampe, die aus pürrierter Brunnenkresse und Petersilie sowie reichlich Olivenöl, etwas Rotweinessig, Salz, Pfeffer und Knoblauch besteht. Dies wird alles vermengt und mit Zitronenspalten (ganz wichtig!) serviert. Lecker, lecker!







Zu guter letzt ein orientalischer Möhrensalat mit Honigdressing, dazu Kartoffelgratin. Das Gratin passte -wie wir feststellten- zwar nicht unbedingt zum Salat, jedoch sind wir uns einig, dass wir neben Risotto nun auch Kartoffelgratin perfektioniert haben. Versuchsreihe abgeschossen. Juchu!

Der Salatgenuß hat ein wenig wegen der Zutaten gelitten. Die benötigte Chilischote hatte schon eine Weile in unserem Tiefkühlfach gelegen und die Möhren waren zwar frisch vom Markt aber auch eher aus Lagerbeständen. Man nehme also frische junge Möhrchen, Zwiebel, Knoblauch sowie rote Chilischote und schmore alles ca. 7 Minuten. Für das Dressing vermixt man frisch gepressten Orangensaft, Abrieb der Schale, Honig, Olivenöl, Paprikapulver und Salz. Am Ende mischt man vorsichtig gehackten Koriander und Petersilie darunter. Tataaaaaa! Fertig ist der 4 Sterne-Salat.



Wenn Michael und mir mal wieder so ein 4-5-Sterne-Rezept über den Teller gelaufen ist überlegen wir gerne, ob wir es auf die Karte setzen sollten, falls wir jemals ein Bistro eröffnen sollten. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist gering, nicht selten jedoch der immer wieder kehrende Vorschlag aus dem Freundeskreis.
Nun, Möhrensalat könnte es tatsächlich auf die Karte schaffen, und ich hoffe, dass selbst so bekennende Salat-Muffel wie der Arch dennoch ab und an zum Essen kämen. ^^


Weil die Woche schon so weit fortgeschritten ist, schiebe ich hier gleich die aktuelle Essensplanung hinterher. Und da geht es auch schon wieder weiter mit Salat... unfassbar.
  • Bohnensalat mit Minze und selbst gebackenem Fladenbrot aus der Pfanne
  • Polpettine al vino rosso (kleine Italienische Fleischbällchen)
  • Grüner Spargel mit Zitrus Hollandaise
Die Spargelsaison neigt sich damit unausweichlich dem Ende entgegen. Ich werde mich dann mit noch mehr Bohnen, Erbsen und alsbald auch mit Zucchini und Kirschen zu trösten versuchen. Jetzt freue ich mich aber erstmal aufs Wochenende und entschwebe in die Forschungs-Küche um fremde Gewürz-Welten zu entdecken, unbekannte Gemüseformen und neue Rezepturen. Dabei dringe ich Geschmacks-Galaxien vor, die nie ein Koch zuvor gekostet hat. :-)

1 Kommentar:

  1. Hallo Rebekka,
    das klingt total lecker und sieht auch lecker aus. Ich freue mich, dass ihr das WGT besucht habt (immer ein Erlebnis!) und auch im Maitre schlemmen wart.
    Viele Grüße Synnöve

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