Freitag, 5. April 2013

Ostern

Verflixt noch eins, die Termine kneifen noch immer überall, daher gibt es derzeit kleine Abweichungen vom üblichen Turnus. Bevor ihr denkt, wir wären ganz in der Versenkung verschwunden, lasse ich euch heute an unserem gelungenen Oster-Schmaus teilhaben.


Den ersten Teil des langen Wochenendes habe ich bei meinen Eltern verbracht, wo es klassischerweise Lammkeule gab. Mäh-hä-hä! Die Keule wurde mit einer Marinade aus Zwiebeln und Knoblauch, Zitronensaft und-abrieb eingepackt und auf einem Bett aus Kartoffeln, Tomaten und Rosmarin in den Ofen verfrachtet um dort zwei Stunden lang zu schmurgeln. Zur Fertigstellung wird die Keule mit einem Gemenge aus Semmelbröseln, Parmesankäse und Olivenöl eingepackt, das im Ofen zu einer schmackhaften Kruste gerät. Die Beilagen sind praktischerweise gleich dabei. Ergänzt haben wir nur einen knackigen Salat und ein paar kurz durch die Pfanne geschwenkte Zuckerschoten.



Zurück in der heimischen Küche kredenzten wir uns ein eher unorthodoxes Oster-Mahl. Noch immer arbeiten wir an dem Projekt, zwei entliehene Kochbücher durchzukochen, bevor wir sie im August zurück geben müssen. Bislang haben wir uns hauptsächlich an den Hauptspeisen probiert. So konnte das freilich nicht bleiben. Zu Ostern bei uns daher drei verschiedene orientalische Vorspeisen und ein passendes Dessert. Das Ergebnis hat für viel Hmmmm... gesorgt und uns mehr als zufrieden gestellt.


Es gab zunächst Safranzwiebeln in Honig, begleitet von Rote Bete mit Joghurt und Gurkensalat mit Granatapfel (Was mich daran erinnert, auf welch komische Weise wir zu dem Granatapfel gekommen sind, aber dazu später mehr.), dazu frisches Fladenbrot. Als Dessert genossen wir Feigenjoghurt mit Honig.



Die Safranzwiebeln werden erst angebraten, dann in Safranwasser geschmort und mit Honig, Ingwer-, Paprika- und Zimtpulver sowie Zitronensaft und Salz abgeschmeckt. Sie werden lauwarm gegessen, sind weich und süßlich und einfach hmmmmmm... Ich hätte auch vier Sterne vergeben, Michael aber nur drei. Ihr könnt beruhigt sein, ich werde dafür sorgen, dass das Rezept zum Nachkochen bald hier zu finden sein wird. ;-)





Die Abbildung der Roten Bete mit Joghurt im Kochbuch ließ vermuten, dass es sich hier um viel Joghurt mit ein paar rosa Würfelchen handeln sollte, aber nichts da. Das ganze ähnelte am Ende mehr einem Salat mit Joghurtdressing und schmeckte gar vorzüglich. Endlich schlau geworden, haben wir die Finger von vorgekochter Roter Bete gelassen und uns die Mühe gemacht, die Dinger selbst zu kochen, was ca. eine Stunde Zeit benötigt. Aber es schmeckt so viel besser, ehrlich! Ans Joghurtdressing kommt Knoblauch, Zitronensaft, Korianderpulver und ein ganzes Bund frische Minze. Noch abschmecken mit Salz und Pfeffer und fertig ist ein Vier-Sterne-Genuss.




Der Gurkensalat mit Granatapfel erinnert ein wenig an unseren Alles-Könner Chachumber: Gurke, rote Zwiebeln und Zitronensaft. Im Wesentlichen liegt der Unterschied also darin, Granatapfelkerne statt Tomaten und frische Minze statt Koriander zu verwenden. Der Salat muss mindestens eine Stunde durchziehen. Wie ich am nächsten Tag feststellte, ist länger eher besser als schlechter. Welch ein Aroma!

Beinahe wäre uns dieser Genuss durch das Fehlen von Granatapfel geschmälert worden, die Biester waren nämlich weder im Supermarkt noch dem orientalischen Gemüseladen unseres Vertrauens zu haben. Auf den Markt haben wir es nicht geschafft, weilten wir doch bei meinen Eltern in der fernen Provinz. Blöd! Also, was tun? Freundlich fragen! Wen? Herrn Vipan Wahi vom Restaurant Maharani in Hamm. Dort waren wir nämlich am Tag vor unserer eigenen Kochorgie noch zum Essen und zufälligerweise gab's zu meinem Gemüsegericht ein Schüsselchen Granatapfelkerne. Wir schlußfolgerten, es mussten davon also noch mehr in der Küche lagern und so haben wir kurzerhand gefragt, ob wir dem Restaurant nicht einen abkaufen könnten. Da sich Herr Wahi so gefreut hat, dass er Gäste aus Münster hat, haben wir einen ganzen Granatapfel dann umsonst mit heim genommen. DANKE!!






Nun aber noch zum hmmmm... Dessert: Feigenjoghurt mit Honig. Gemeint sind hier getrocknete Feigen, die klein geschnitten mit Mandelstiften und Pinienkernen angeröstet werden, hinzu kommt Zitronenabrieb und Honig. Das ganze lässt man abkühlen und rührt es dann unter einen guten Joghurt, auf keinen Fall irgendein Mager-Dings-Produkt. Darüber kommt noch mehr Honig und eine Prise Zimt. Wer auf das Knistern und Knirschen von den Kernen getrockneter Feigen nicht steht, wird hier sicherlich nicht glücklich, alle anderen erwartet der siebte Dessert-Himmel. Einfach! Unglaublich! Lecker!
Von der Feigenmasse kann man bequem die doppelte oder dreifache Menge machen. Sie lässt sich gut aufheben und so kann man dieses Gedicht am nächsten Tag nochmal zum Frühstück oder als Nachtisch kredenzen.



Neben der Tatsache, dass Freitag ist, und ich schon seit vier Stunden Wochenende habe, kann ich mich gemeinsam mit Michael darüber freuen, mit unserem Blog die 10.000 Besucher-Marke geknackt zu haben. Dickes DANKESCHÖN! also an dieser Stelle an alle, die uns verlinkt oder anderweitig erwähnt haben!!!

Bleibt, euch allen ein schönes Wochenende zu wünschen mit hoffentlich tollen und spannenden Leckereien. Ich geh jetzt kochen!! Juchu!


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