Sonntag, 7. Juli 2013

Nie wieder Tzatziki!

Dieser Tage hatte ich Besuch von einer langjährigen Freundin (Nächstes Jahr kennen wir uns 30 Jahre, au weia!). Michael wollte gerne Kaninchen oder Rinderfilet kochen und mein Besuch durfte entscheiden. Kaninchen ist ja nun nicht jedermanns Sache. Weil es aber so wenig alltäglich ist, sollte es dann doch das Langohr werden. Gute Wahl!

Zubereitet haben wir also Coniglio al finocchio, sprich Kaninchen mit Fenchel (und schwarzen Oliven), dazu gab's Michaels perfektionierte 5-Sterne-Rosmarinkartoffeln. Das Rezept ist eigentlich gut, nur die angegebene Schmorzeit reicht hinten und vorne nicht, um das Kaninchenfleisch so zart zu machen, wie es sein sollte. Unter zwei Stunden geht das eigentlich nicht, im Rezept steht jedoch 45 Minuten. Dann ist das Fleisch zwar gar, aber eben deutlich zu fest. Geschmacklich war's dennoch super und die Sauce... ein Gedicht. So, wie es war, nur drei Sterne, Potenzial für mehr vorhanden!



Gleich drei Rezepte testeten wir für unseren Abend der orientalischen Vorspeisen. Zunächst ein Möhrenpüree mit Knoblauch, Zitrone, Kreuzkümmel, Harissa und schwarzen Oliven. Ich fand's gut, Michael nicht so.




Dazu gab's grüne Oliven mit Chermoula aus Frühlingszwiebeln, Knoblauch, Petersilie, Koriandergrün, Zitronensaft und einigen Gewürzen. Erste Schwierigkeit ist es, gute Oliven zu bekommen, die noch nicht mariniert sind. Zweite Schwierigkeit ist, noch nicht alle Oliven zu verputzen, bevor die Marinierzeit vorbei ist. Die Dinger sind nämlich einfach schweinelecker.




Ein wahrer Augenöffner aber war der Gurkenjoghurt mit Rosinen. Seit ich diesen probiert habe, braucht mir nie wieder jemand mit Tzatziki zu kommen. Wir sind so angetan, dass es für euch diesmal sofort das Rezept gibt.
Lustigerweise hatte uns die Dame am Kräuterstand auf dem Markt Zitronenmelisse statt der gewünschten Pfefferminze gegeben und wir haben dies erst daheim bemerkt. Egal, dachten wir uns, testen wir es halt so und siehe da: Es schmeckte hervorragend. Gestern waren wir zum Grillen geladen und haben das Ganze nochmal mit Minze getestet. Auch gut, aber nicht ganz so begeisternd.



Viel versprochen hatten wir uns von der grünen Tortelloni-Minestrone. Bei so vielen leckeren Zutaten kann das doch nur gut schmecken, oder? Im Bild fehlen noch Thymian, Erbsen und Cannelini-Bohnen.
frische Spinat-Ricotta-Tortelloni vom Markt, Selleriestange, Katoffel, Lauch, Zucchini, Basilikum, Bohnen


An dem Kochbuch, aus dem das Rezept stammt, muss ich erst einmal loben, dass stets angegeben ist, wie viel Salz man nehmen soll. Zwischen einer Prise und zwei Teelöffeln liegen nunmal Welten, die ein Gericht heben oder verhunzen können. Nach erfolgreichem Testkochen schreiben wir daher stets eine Angabe zur Salzmenge an den Buchrand.

Die hier angegebene Menge aber hätten wir gut verdoppeln können oder unser Fleur de Sel ist einfach zu mild. Erstes Manko also: die Minestrone war etwas fad geraten. Nunja, nachsalzen kann man ja. So richtig begeistert waren wir danach aber immer noch nicht. Wie kann das sein, dass ein Eintopf aus so vielen leckeren Dingen am Ende doch unspannend bleibt? Sollten wir eine derartige Suppe nochmal kochen, nehmen wir vielleicht gleich Gemüsefond statt Wasser zum garen.Könnte Abhilfe schaffen.
Das Kochbuch schwärmt von dieser Tortelloni-Minestrone, weil sie auch 1-2 Tage später aufgewärmt noch super sei. Leider ist das Beste an der Suppe, die Tortelloni, einen Tag später total labberig aufgeweicht, wie das bei Nudeln nunmal so ist, wenn sie einen Tag lang in Flüssigkeit liegen. Leider kommt dieses Gericht daher nicht über "ganz lecker" hinaus.



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