Sonntag, 19. August 2012

Wem es heute zu heiß ist, der sollte niemals in einer Profi-Küche arbeiten

Passend zum Wetter habe ich gerade ein neues Buch angefangen. Der Titel lautet HITZE. Ich erlaube mir, Amazon zu zitieren:
Bill Buford, Literaturchef beim renommierten»New Yorker«, kündigt von heute auf morgen seinen Job, um ein Jahr lang im Sterne-Restaurant Babbo Töpfe und Pfannen zu schrubben und das Kochen von der Pike auf zu lernen. Bis er im Schlaf Gemüse würfeln kann und riecht, wann ein Braten gar ist. Am Ende kocht er tatsächlich wie ein Profi und hat vor allem eins begriffen: Gutes Essen fängt bei den Zutaten an. Und so reist er nach Italien, um die Pastaherstellung zu lernen und alles zu erfahren, was man über Fleisch wissen muss. Mit jedem Stück neuerworbenen Wissens wird er neugieriger – auf das nächste Abenteuer. Die Geschichte einer wunderbaren Passion. Eine glänzend geschriebene Reportage über die unbezähmbare Leidenschaft fürs Kochen.
Ich bezweifle, dass wir bereits wie die Profis kochen. Manch ein Kochbuchautor tut es aber scheinbar auch nicht. Wie beruhigend. Hier das Fazit unserer Experimente aus dieser Woche.

Mal abgesehen von reichlich frischem Schnittlauch hat uns an diesem Allerlei-Gratin-Rezept nichts wirklich begeistert. Zu viele Champignons! Diese kommen roh in den Ofen und geben da reichlich Wasser ab. Das Gratin ist am Ende dann einfach zu suppig. Auch die Mengenverhältnisse der Zutaten haben uns nicht begeistert. Ganz schlecht hat's nicht geschmeckt und so kommt es noch mit glimpflichen zwei Sternen davon.







Begeisternd hingegen waren Grünkernpflanzerl mit Senfmöhren: für mich ein guter Grund, zur Wiederholungstäterin zu werden. Wenn ich jetzt noch einen Trick finde, wie die Dinger besser zusammenkleben bevor sie in die Pfanne wandern, bin ich rundum glücklich. Ein Ei mehr hat nicht den erhofften Erfolg gebracht. Die Pflanzerl kann man hervorragend kalt essen und zu einem Picknick mitnehmen und/oder zwischen zwei Brötchenhälften genießen. Von glasierten Möhrchen bin ich ohnehin ein Fan. Hier werden sie noch aromatisiert mit einem Esslöffel körnigem Senf, eine ganz hervorragende Idee.




Und dann? Testkochen von Minestrone für JP: Eine 1zu1-Zubereitung des Rezeptes war uns leider nicht möglich weil kein frischer Mangold aufzutreiben war. Was mir an dem Rezept super gefallen hat war der vorher separat zubereitete Safran-Blumenkohl, welcher -überraschenderweise- kaum nach Kohl schmeckt, dafür aber freilich ne Menge zusätzlicher Arbeit macht. Da gerade dieser Michael aber gar nicht begeistert hat scheint auch er kein eindeutiges Pro zu sein. Verglichen mit einem anderen bereits getestenen Minestrone-Rezept schneidet dies hier -wenn auch ganz lecker- dann doch eher schlecht ab. Für mich schreit das nach einer Fortsetzung der Versuchsreihe, es kann schließlich nicht schaden, das perfekte Minestrone-Rezept parat zu haben. An Board dann auf jeden Fall Möhren, Kartoffeln, Zucchini, Knollenselerie (statt Staudensellerie), Schalotten, Knoblauch, Speck und Tomaten. Zur Debatte stehen grüne Bohnen, Fenchel, Mangold, Blumenkohl, Erbsen, Porree und Nudeln. Auch mit den beigegebenen Gewürzen und Kräutern gilt es zu experimentieren: Thymian, Petersilie und Basilikum; Cayennepfefferschoten, Paprikapulver, Gemüsebrühe...

Bei der Menge der Zutaten lässt sich ein weiterer Punkt noch festhalten: Man kann kaum eine Minestrone für zwei Personen kochen. Also entweder für einen Tag mehr planen oder gleich Besuch einladen.



Wer den MaPo-Tofu vermisst: Es war uns einfach zu heiß für Hackfleisch. Nächste Woche kühlt es sicherlich ab und dann steht's wieder auf dem Speiseplan.

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